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Mein persönlicher Jahresrückblick und die größten Lektionen 2017

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Einen wunderschönen Tag, meine Lieben!

Wie auch die letzten Jahre soll es zum Jahreswechsel einen persönlichen Rückblick von mir geben. Dabei lese ich mir im Vorfeld immer wieder die Postings des jeweils letzten Jahres durch und vergleiche mit meinen aktuellen Gedanken. Das ist einerseits ziemlich witzig, andererseits ruft man sich so längst vergessene Vorhaben ins Gedächtnis. 

2017 war wohl so ziemlich das herausfordernste Jahr in meinem Leben und das, was mich persönlich und charakterlich am allerstärksten beeinflusst hat. Man sagt ja, dass jeder neue Lebensabschnitt und jede neue Lebensaufgabe die Persönlichkeit ändert, stärkt, festigt, irgendwie umwirft. Das fühlte ich, als ich mein Abi machte, als ich mein Elternhaus verließ, als ich mein Studium in meiner ersten eigenen Wohunung begann, als ich den Blog startete, als ich mein Studium beendete, aber nie so heftig und erschütternd wie in dem Moment, als ich Mutter wurde. Das hat einfach mein gesamtes Denken, Handeln, Sein, mein Blick auf die Welt, auf mich, auf andere Menschen, auf Beziehungen, das Miteinander und die Liebe verändert. Inwiefern ich das genau meine? Das verrate ich euch in den kommenden Zeilen!





Was waren meine Vorhaben für das Jahr 2017?

Für 2017 wünsche ich mir aufregende 12 Monate, wobei die Hauptaufgabe sein wird, unserer Tochter beim Wachsen zuzusehen, ihr zu helfen, wo es nur geht und mich selbst in der neuen Mamarolle zurecht zu finden und daran zu wachsen.

So sehr ich dieses Mamasein jetzt schon liebe, hoffe ich dennoch, mich nicht darin zu verlieren, sondern es als eine von vielen Facetten meiner Persönlichkeit zu sehen. Ja, ich bin jetzt Mama und das mit Leib und Seele, aber eben auch Yasmin. Sich das zu bewahren und eine Balance zu finden, ist mein Herzenswunsch.

Ich wünsche mir, frei und offen in die nächsten Monate zu starten. Die Herausforderungen mutig und nicht eingeschüchtert anzunehmen. Weiterhin mein Ding durchzuziehen, zu lernen, ja auch mal zu scheitern, um danach wieder aufzustehen. 

Ich wünsche mir, gemeinsam mit Stefan, meiner Familie und meinen Freunden nach vorn zu schreiten und diese Beziehungen an meiner Seite weiterhin stabil aufrecht zu erhalten, da sie Gold wert sind und es so viel schöner ist, all diese neuen ersten Male mit ihnen gemeinsam zu erleben - zwar aus einer neuen Perspektive und in veränderten Rollen, aber dennoch als Team, gemeinsam, vertraut, enger verbunden denn je.

Und habe ich sie eingehalten?

Spannend ist im Nachhinein immer eine Überprüfung der Ziele. Sich noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, was man sich gewünscht hat, ob sich diese Wünsche vielleicht mitten auf dem Weg geändert haben und was das finale Fazit ist. Fangen wir also Punkt für Punkt an!

Punkt eins habe ich wohl mehr als erledigt. Das vergangene Jahr war das aufregendste, bunteste, chaotischste und herausfordernste Jahr meines Lebens. Ich selbst bin in eine völlig neue Rolle gerutscht, was mich als Person ordentlich durchgeschüttelt hat. Ein Kind verändert. Man wird eben zur Mutter und übernimmt damit automatisch eine neue Form des Handelns und Denkens, weil man Verantwortung für ein anderes Wesen trägt und sich nicht mehr alles nur ganz selbstbestimmt um den eigenen Kosmos dreht. Und ich glaube, um das so richtig nachvollziehen zu können, muss man erst Mutter sein. Ich selbst war immer ein sehr einfühlsamer Mensch und konnte mich gut in andere Menschen hineinversetzen und fand es immer anmaßend, wenn es hieß, dass man bestimmte Dinge in Sachen Familie nur als Mutter verstehen kann. Aber es ist wirklich so. Mir fällt nichts vergleichbares ein und selbst wenn man so wie ich damals eine gute Vorstellung davon hat, ist das nur ein Bruchteil dessen, wie es wirklich ist.  Dieses Mutterding, diese Gefühle, diese Intensität sind aber so viel stärker, so viel mächtiger und allumfassender, als ich es mir jemals erträumt habe. Man nimmt die eigene Mutter, deren Handeln, einfach ALLES komplett anders wahr, es macht irgendwie Sinn, man versteht die eigene Mutter viel besser und lernt eine völlig neue Facette an einem selbst kennen. Das soll nicht heißen, dass man sich selbst als Person verliert oder sich charakterlich total verändert, sondern eher, dass etwas dazu kommt, das größer ist als man selbst und an dem man wächst. 



Punkt zwei knüpft beim letzten Gedanken an. Man weiß vorher nie so richtig, welcher Typ Mama man sein wird. Okay, es war sicher abzusehen, dass ich eher zur aufopfernden Kategorie gehöre. Es gibt da kein Schwarz-Weiß-Denken. Dieser Punkt ist schwierig zu formulieren, in der Hoffnung nicht falsch verstanden zu werden. Jede Mutter gibt 120% und mehr. Kommen wir also vielleicht mal mit einem Beispiel: Ich war in dem gesamten letzten Jahr einmal abends für 2h mit meinen Mädels essen. Weil ich die Kleine ins Bett bringe und es nur bei mir klappt. Ist so, wir haben es probiert, es scheiterte mehrfach, also war die Konsequenz, dass ich eben die Kleine ins Bett bringe und auf solche Abende "verzichte" (wobei das für mich kein Verzicht darstellt, ich habe nicht das Gefühl, etwas zu vermissen, es ist okay für mich). Und genau das ist der Punkt. Für andere sieht das aus wie Zurückstecken, sich selbst aufgeben, aber für mich fühlt es sich nicht so an, weil ich weiß, dass mich die kleine Maus eben jetzt braucht und diese Zeitspanne sehr kurz ist im Vergleich zu einem ganzen Leben. Mamas, die da die Balance etwas besser drauf haben, würden einfach sagen, dass sich eben der Mann kümmern soll und das schon irgendwie klappt und sie eben auch mal rauskommen müssen, was völlig legitim und verständlich ist. Ich kann das aber nicht. Noch nicht.
Diese Balance zu finden und manchmal ein wenig mehr auf mich zu hören und zu achten, sollte ich also vielleicht wieder trainieren. Außerdem bin ich echt gern Mama, gehe total in der Rolle auf und konnte ich es vorher immer gut verstehen, wenn jemand der Gedanke an ein Jahr Elternzeit verschreckte, gibt es mittlerweile nichts Schöneres, weil dir niemand diese kostbare Zeit wiedergibt. 

So würde manch einer sagen, dass ich mich im Mamasein verliere. Ich selbst empfinde das nicht so. Es ist kein "sich verlieren", es ist ein darin aufblühen, weil ich mir nichts Schöneres vorstellen kann. Als verlieren würde ich es empfinden, wenn ich mich als Yasmin nicht mehr wiederfinden könnte. Meine oberste Priorität ist meine Tochter, aber meine Hobbies wie der Blog, die Fotografie, schöne Dinge, Interior, Basteleien und das Nähen, meine Viertelstunde am Morgen mit Alltagsmakeup, Spaß an der Mode und Co. sind ja geblieben und bewahren somit neben der "Mama" eben auch die "Yasmin".




Punkt 3 kann ich ziemlich sicher abhaken. Ich bin ohne Erwartungen und Vorstellungen an die Sache herangegangen, habe mein/unser Ding durchgezogen, bin auf die Nase gefallen, fühlte mich teilweise verzweifelt, habe mich aber durchgekämpft und bin unseren Weg gegangen, der nicht für jedermann der richtige ist. Muss er aber auch nicht. Ich habe gelernt, dass es Mut erfordert, seinen eigenen Weg zu ergründen und abseits der konventionellen Pfade zu gehen, wenn sich diese nicht richtig für einen anfühlen. Das war auch die größte und intensivste Erfahrung der vergangenen 12 Monate.

Ähnlich Punkt 2 bin ich auch bei Punkt 4 etwas ins Straucheln geraten, das gebe ich offen zu. Wie man selbst auch, verändern sich auch Beziehungen mit einem Kind. Meine eine Freundin mit Kindern kann ich mittlerweile in vielen Punkten so viel besser verstehen, es macht einfach plötzlich Sinn. Andererseits weiß ich auch, dass Beziehungen auf die Probe gestellt wurden. Weil ich weniger Zeit habe, weil meine Stilldemenz oder einfach der Alltag mit Kind dazu führen, dass ich mich seltener melde, häufig zu unaufmerksam bin, zu viele Dinge im Kopf habe und dann kein Nerv mehr übrig bleibt für intensive Gespräche - alles Dinge, die mich wahnsinnig machen, weil ich vorher nie so war, mir aber am Ende des Tages, wenn ich einfach froh bin, nur mal kurz noch 1-2h für mich oder uns als Paar zu haben, so unglaublich schwer fallen.  Habe es erlebt, mich zwischenzeitlich eingeigelt zu haben, weil ich mich unverstanden oder angegriffen fühlte, weil ich Dinge anders angehe. Aber letztlich habe ich meine Liebsten um mich, sie spielen nach wie vor eine große Rolle in meinem Leben. Hinzu kommen überraschenderweise etliche neue Bekanntschaften und Freundschaften. Auch wenn das hier nie so scheinen mag, bin ich ein eher schüchterner Mensch, der Smalltalk hasst und schwierig ins Gespräch kommt. In Babykursen kommt man aufgrund der Kids aber super schnell ins Gespräch und manchmal ergeben sich über die typischen Mama-Gespräche rund ums Essen, Schlafen und Entwicklung auch echte Freundschaften. Das war meine Überraschung des Jahres.


Welche "Lessons" ich darüber hinaus mitgenommen habe?

1. Mehr Offline Zeit statt Online Zeit und ein neuer Blick auf Social Media

Dass sehr viel weniger Zeit am PC gut tut! Anfangs ärgerte ich mich darüber bzw. war es ein ziemlicher Wandel von den unzähligen Stunden am PC, Blogarbeit und Co. auf einmal eine deutliche Reduktion zu spüren, weil einfach keine Zeit mehr blieb. So war ich insgesamt in diesem Jahr so viel seltener am PC als die letzten Jahre. Hatte teilweise tagelang den Laptop nicht geöffnet, schaue nur abends kurz hinein und schreibe nur alle paar Tage einen Blogpost zwischen Babykurs, Mittagschlaf und Co. Manchmal wünschte ich mir schon, mehr Zeit für mein zweites Baby hier zu haben und euch die gleiche Qualität, die gleiche Anzahl Fotos und Outfits zu zeigen wie früher. Aber ich schaffe es nicht. Weil es eben auch von anderen Faktoren abhängt, ich keinen Babysitter habe, mir die Zeit mit meiner Tochter zu wertvoll ist und auch Stefan als mein "Fotograf" natürlich beruflich eingespannt ist oder mein Kopf abends einfach leer ist und ich mich nicht im Stande fühle, irgendetwas Sinnvolles zu Papier zu bringen, weil ich von den vielen Tagesaufgaben einfach erledigt bin. Das war zu Studentenzeiten eben alles wesentlich einfacher zu regeln. Prioriäten haben sich verschoben. Mehr Offline Zeit, weniger Social Media Bubble. 

Einerseits ist der Austausch über die Sozialen Netze mit euch wesentlich reifer, "gehaltvoller" und intensiver geworden - gerade die Mama Community innerhalb meiner Follower ist enorm stark und ich liebe den Kontakt mit euch. Eine Insta Story kann ich recht unkompliziert auch beim Spiel mit meiner Kleinen mal kurz abdrehen, nehme euch wenige Minuten des Tages mit, wohingegen ein Blogpost oder gar Video mehrere Stunden in Anspruch nehmen würden, die ich zusammenhängend nie habe. Andererseits ist mein Blick auf die Social Media Welt ein anderer geworden. Vieles kommt mir so viel leerer, sinnfreier, gestellter, oberflächlicher vor als die Jahre zuvor. Da sich meine Prioritäten doch stark verändert haben, kann ich mit vielen Dingen aus dem Netz nichts mehr anfangen, "Probleme", die ich vor einem Jahr selbst noch hatte, erscheinen mir plötzlich lächerlich und Fragen rund um Follower, Reichweite, Klicks und Likes belanglos.


2. Balance zu finden, ist enorm schwer.

Ich kannte den Spruch von Müttern schon vorher, dass es schwierig ist, Job, Kind, Partnerschaft, Freunde und Hobbies zu vereinen und viele vermeintlich daran scheitern. Erst jetzt weiß ich, was damit gemeint ist. Als Mama hat man einfach so verdammt wenig Zeit, ist besonders die ersten Monate und Jahre in vielen Punkten nicht mehr selbst bestimmt und wenn dann Zeitfenster vorhanden sind, weiß man gar nicht genau, was man zuerst machen soll. Beispiel: wenn ich abends gegen 20/20.30Uhr aus dem Schlafzimmer komme, in dem ich Aliya ins Bett brachte, bleiben mir etwa 2,5h nur für mich (wobei ich selbst da häufig noch 1-2x nach ihr sehen muss, bis sie wirklich tief schläft) denn gegen 23Uhr bin ich todmüde und falle ins Bett, meist sogar noch eher. 2,5h klingen enorm viel, sind sie aber nicht. Serie schauen? Haushalt erledigen? Blogpost schreiben? Video schneiden? Paarzeit genießen? Meist will ich alles auf einmal, aber es klappt nicht, muss mich entscheiden und habe oftmals das Gefühl, alles nur halbherzig zu machen. Man wird als Mama effizienter, nutzt kleine Zeitfenster viel intensiver, arbeitet zügiger und fragt sich sehr sehr oft, was man eigentlich "davor" mit all der freien Zeit angestellt und wieso man sie so vergeudet hat. Dabei fühle ich mich nicht selten gehetzt. Ein entspanntes, ruhiges Styling gibt es selten, mit der Zeit im Nacken fühle ich mich immer ein wenig hektisch. Will schnell die Küche aufräumen, um das Maximum der Freizeit auszukosten und vielleicht noch eine Serie zu schauen, um wirklich mal etwas nur für mich zu tun. Das stresst ungemein. 

So habe ich oft das Gefühl, zu viele Bälle in der Luft zu halten und noch lernen zu müssen, sie zu jonglieren. Bisher klappen 2 ganz gut, aber der dirtte flutscht mir immer wieder aus der Hand und es frustriert doch sehr. Das größte Learning dabei ist also, sich von der Perfektion zu verabschieden und zu akzeptieren, dass man nicht alles in dem Maße haben kann wie "früher". Dass ich eins nach dem anderen mache. Ihr fragt häufig, wie ich es schaffe, als Mama noch zu bloggen oder mich zu stylen. Mein "Geheimnis"? Indem andere Dinge liegen bleiben. Bin ich morgens gestylt, könnt ihr sicher sein, dass die Küche aussieht wie ein Schlachtfeld. Ich entscheide spontan über Prioritäten. So habe ich dann eben die Wahl, ob ich die 10 Minuten morgens in mich oder die Küche investiere. Habe ich Zeit zu bloggen, bleibt etwas anderes auf der Strecke. Widme ich mich am nächsten Tag diesen Punkt, bleibt das Bloggen auf der Strecke. Man kann es aber nicht wirklich ändern, nur an seinen Tagesprioritäten arbeiten, effizienter werden, sich realistische To Dos setzen und lockerer werden, wenn eben nicht alles zu 100% läuft. 


3. Auf sein eigenes Gefühl zu vertrauen und das zu machen, was sich für sich selbst richtig anfühlt und nicht, was die Gesellschaft von einem verlangt.


Dieser Punkt taucht eigentlich verlässlich in meinen Rückblicken auf. Ich bin ein intuitiver Mensch, der sehr stark auf die eigene Intuition reagiert. Noch nie war das aber so eine Herausforderung wie in diesem Jahr und der Mamarolle, bei der irgendwie jeder - ob mit oder ohne Kinder - plötzlich die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und mitreden will.  In der Schwangerschaft begegnete mir dieses Phänomen schon, sollte sich aber jetzt noch steigern. Aus unserer Kultur und gesellschaftlichen Konventionen resultierend, hätte ich in Sachen "Erziehung" (wobei das bei einem Baby wirklich der falsche Begriff ist, vielleicht trifft es eher Beziehung oder Umgang mit einem Baby treffender) das ein oder andere Mal komplett entgegen meine Intuition handeln müssen, wenn ich es "richtig" machen wollte. Kann ich aber nicht. Als so intuitiver Mensch sträubt es sich in mir, Ratschläge anzunehmen, die sich für mich, meinen Bauch und mein Herz einfach so so falsch anfühlen. Da ist es mir auch egal, dass "man das eben so macht". An dieser Stelle hinterfrage ich unsere Kultur, unsere Erwartungen und Ansprüche und entscheide am Ende immer intuitiv. Mein Herz gibt mir den Weg vor und wenn der eben anders ist, als bei uns üblich, ist das so. 

Es erfordert Mut und Rückgrat, sein eigenes Ding zu machen und das ist auch die größte Herausforderung, aber auch die stärkste Bereicherung des vergangenen Jahres. Ich habe das Gefühl, selbstbewusster, stärker, erwachsener zu sein. Halte nicht mehr die Klappe und ducke mich, um in ein Raster zu passen, um es allen recht zu machen, sondern gehe für meine Tochter, für mich, für uns als Familie unseren ganz persönlichen Weg, der sich für uns richtig anfühlt, für andere natürlich aber nicht der richtige sein muss, was völlig legitim ist. 

Eine Lektion, die einem nicht nur in der Mamawelt hilft, sondern generell recht erstrebenswert ist, wie ich finde. Ich habe sie nun erst durch diese neue Rolle erlernt und bin dankbar, mehr auf mich selbst zu vertrauen, Sachen zu hinterfragen, mich nicht einschüchtern oder verunsichern zu lassen, sondern letztlich immer für uns persönlich abwäge, was vernünftig, was richtig, was sich gut anfühlt und dementsprechend zu handeln.


2017 in einem Wort?

Im vergangenen Jahr war es Wachstum. Dieses Jahr? Liebe! Ich wollte erst mit Selbstbewusstsein oder Stärke antworten. Die Quelle dieser beiden Begriffe ist aber die Liebe. Eine so allumfassende Liebe, wie ich sie zuvor nicht kannte. So tiefreichend, erschütternd, ins Mark gehend, wie ich nichts zuvor fühlte. Sie gibt mir Kraft, Stärke, Selbstbewusstsein, sie leitet mich, bringt mich voran, fordert mich heraus, bringt mich zum Verzweifeln, treibt mich an meine Grenzen, lässt mich über mich hinaus wachsen, gibt mir Verständnis für menschliche Beziehungen, für die Beziehung zu meiner eigenen Mama, verleiht Respekt, , macht manchmal egoistisch, ist manchmal angsteinflößend, macht mich insgesamt aber zu einem gefühlvolleren, empfindsameren, achtsameren Menschen als je zuvor.

Und was nehme ich mir für das neue Jahr vor?

1. Achtsamkeit 

- ich würde sagen, dass ich ziemlich gut darin bin, auf die Bedürfnisse meiner Tochter zu reagieren. Wie oben schon beschrieben, stecke ich dabei aber doch recht häufig zurück, was okay ist. Ich neige einfach dazu, immer erst allen anderen zu helfen, anderen zuzuhören, Probleme zu lösen und vergesse dabei manchmal mich selbst. Vielleicht schaffe ich es aber auch, da die Kleine ja zunehmend größer und selbständiger wird, wieder mehr Zeitfenster oder häufiger Auszeiten für mich zu finden, um mich um meine Freundschaften, Partnerschaft oder einfach nur mich selbst zu kümmern. Achtsamkeit aber auch bezüglich des Körpers. Durch das Stillen, Stress, meiner alljährlichen winterlichen Appetitlosigkeit schrumpft die Zahl auf der Waage neuerdings wieder erschreckend, was ich versuche, zu ändern. Aktuell wiege ich weniger als vor der Schwangerschaft und was für viele so gut klingt, fühlt sich für mich nicht gesund an, startete ich ohnehin schon mit Untergewicht. Wieder mehr auf meine Gesundheit, eine ausgewogene, gesunde Ernährung - statt des Schokoriegels zwischen Tür und Angel -  zu achten, ist ein Ziel, das ich anstrebe.


2. Lernen, zu balancieren und keine Angst vor neuen Herausforderungen zu haben

Ein bisschen Panik habe ich ja schon vor dem neuen Jahr, um ehrlich zu sein. Erst steht ganz bald die Eingewöhnung in der Krippe an - die erste größere Abnabelung zwischen Mutter und Kind. Aliya liebt andere Kinder, ist offen und kontaktfreudig und ich bin mir sicher, dass sie es super meistern wird. Dann gibt es da aber unsere Baustellen "Essen" und "Mittagschlaf" - alles kein Problem, wenn Mama da ist und ich stillen kann, in der Krippe wird das aber sicher eine Herausforderung. Wobei ich mir dank euch schon häufig sagen lassen habe, dass selbst "Hardcorestillkinder" der Gruppendynamik in der Kita nicht entkommen und plötzlich ganz neue Verhaltensmuster an den Tag legen, die Zuhause unmöglich erscheinen. Ich versuche einfach guter Dinge an die Sache heranzugehen, uns, unserer Beziehung und meiner Kleinen zu vertrauen und denke, dass ihr die Zeit dort mit anderen Kindern sehr gut tun wird.

Andererseits ist da der Punkt "Arbeit". Im Frühjahr ist der Start ins Referendariat geplant und viele haben mich gewarnt, ob ich lebensmüde bin, mit Kind ins Ref zu starten, weil es einfach ohne Kind bereits die krasseste Erfahrung sein soll. Als junger Lehrer muss man sich seine Materialien ja erst erarbeiten und die meiste Arbeit findet hingegen der allgemeinen Ansicht Zuhause statt. Wenn ich jetzt schon sage, kaum Zeit zu haben, fürchte ich mich ein wenig davor, was mich erwarten wird, wann zur Hölle ich Vorbereitungen treffen soll und ob ich überhaupt schlafen werde :D Andererseits habe ich mir sagen lassen, dass die mütterliche Effizienz und auch die veränderten Prioritäten dabei helfen, deutlich gelassener an die Sache heranzugehen mit der Einstellung, dass man eben sein Bestes gibt, aber nicht zaubern kann. Und dann ist da noch die Angst, der Kleinen nicht gerecht zu werden. Ich bin dankbar für die paar Monate Elternzeit mehr, dass ich wertvolle Momente miterleben darf und mir bricht es jetzt schon das Herz, zu wissen, dass ich den Großteil des Tages eben nicht mit ihr verbringen kann. Das sind Dinge, über die ich früher nie nachgedacht habe und mir jetzt umso kostbarer erscheinen. Ich fand es immer absurd, dass andere Mamas 3 Jahre Zuhause bleiben, kann es aber jetzt tatsächlich verstehen, auch wenn es eine Mammutaufgabe ist - ein Job ohne Pausen und in ständiger Rufbereitschaft. 

Es ist ein zwiespältiges Gefühl. Aktuell fürchte ich diese Trennung, diese Herausforderung doch noch sehr. Andererseits werden wir als Familie und ich persönlich auch daran wachsen und die Karten neu mischen, wenn neben dem Hauptfokus "Baby" des letzten Jahres plötzlich eine neue Komponente hinzukommen wird, die mich fordern und erneut Prioritäten verschieben wird.

3. Häufiger um Hilfe bitten

Ich weiß nicht wieso, aber ich neige dazu, Dinge selber machen zu wollen und frage ungern nach Hilfe und Unterstützung. Aus diesem Grund hatte ich in diesem Jahr doch in harten Zeiten zu kämpfen, weiß aber auch, dass ich selbst Schuld bin, wenn ich nicht einfach direkt um Hilfe bitte. Gerade wenn die Familie, die Omas und Opas nicht direkt im Ort wohnen und man eben mal die Oma zum Spazierengehen in der Nähe hat, um selbst für sich zu sorgen oder wichtige Termine wahrzunehmen, ist die alltägliche Organisation doch recht schwierig. Aber ich muss vielleicht auch lernen, mir einzugestehen, wenn ich selbst nicht mehr kann, Auszeiten benötige und Familie und Freunde genau dann bitten, mir unter die Arme zu greifen. Kein einfacher Schritt und ich fühle mich dabei immer sehr beschämt, aber ein wichtiger Schritt. 




So, das war es jetzt mit meinem Roman. Mir bedeutet dieser persönliche Rückblick doch sehr viel, weil er viel preisgibt, ich offen und ehrlich über die Probleme und Herausforderungen, aber auch Lektionen einer Neumama spreche und hoffe, euch damit ein wenig zu helfen, einen Blick dafür zu schärfen oder auch ein zustimmendes Nicken erreiche, wenn ihr euch in meinen Worten wiederfindet (bitte sagt mir, dass euch diese Balance auch unheimlich schwer fällt und ich nicht die einzige bin, der es so geht!!). Außerdem habe ich gerade 2,5 Stunden meiner abendlichen Couchzeit geopfert (haha, da wären wir wieder beim Punkt Zeitmanagement), also seid doch so lieb und hinterlasst mir euer Feedback :)

Wie war euer persönliches Jahr 2017? Gab es Ups und Downs? Welche Lektion fandet ihr persönlich besonders wichtig, einschneidend und lehrreich? Und würde euch noch ein leichterer, kurz und knackiger Rückblick auf Beauty, Lifestyle, Fashion Favoriten interessieren?




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