Ende Juli und die Urlaubssaison ist im vollen Gange. Auch wenn es bei mir erst in einigen Wochen losgeht, dachte ich mir, dass es ganz passend wäre, einige Reisetipps mit euch zu teilen. Ging es in der Vergangenheit dabei aber eher um Do's rund ums Packen, Tipps, worauf man generell achten sollte oder auch spezifische Travel Diaries für einen Ort, möchte ich heute das Thema von der anderen Seite aufrollen und auf all die Dinge hinweisen, die man so falsch machen könnte. Viele Punkte sind dabei lediglich Kleinigkeiten, die - wenn man sie anders angeht - eine Reise erleichtern können, so gut wie bei allen habe ich mich selbst schon erwischt und habe aus den Fehlern gelernt. Vielleicht helfen sie euch ja bei der nächsten geplanten Reise und ihr könnt ergänzen?
1. Zu viel Gepäck mitzunehmen
Der Klassiker! Seitdem ich immer häufiger mit Handgepäck reise, habe ich überhaupt erst festgestellt, wie viel ich früher unnötig eingepackt habe. Tut euch den Gefallen und fangt an, cleverer zu packen mit etwas Extraplatz im Koffer für das ein oder andere Souvenir. Das spart Nerven, schont den Rücken und ihr macht euch weniger Gedanken über Outfits und Co. Denn ist die Auswahl geringer, fällt die Entscheidung viel schneller. Wenn ihr jetzt noch nach Tipps zum platzsparenden Packen sucht, könnt ihr gerne
hier vorbeischauen.
2. Geld am Flughafen umzutauschen
Kaum ist man an der Zieldestination angekommen, läuft man an den zahlreichen Wechselstuben vorbei und schon ploppt panisch der Gedanke auf, dass das Geld nicht reichen könnte. Statt aber in die teuren Wechselstuben mit unverhältnismäßigem Wechselkurs zu gehen, sucht euch lieber vor Ort andere Stellen. Noch besser: legt vor der Reise eine Bargeldsumme fest, die ihr für den Notfall (im besten Fall habt ihr immer eine Kreditkarte dabei) verbrauchen könnt und wechselt sie bei eurer Bank. Die gängisten Währungen wie Pfund und Dollar sollte jede Bank schnell zur Verfügung haben. Alle anderen können gut auch mal 2 Wochen Bearbeitungszeit benötigen. Falls ihr also einen Langstreckenflug in unbekanntere Gefilde plant oder eine größere Summe umtauschen wollt, macht das am besten rechtzeitig bei eurer Bank des Vertrauens, denn dort geht es eindeutig fairer zu als am Flughafen.
3. Zu viele To do's auf der Liste zu haben
Ich sage nur: Stressfaktor. Natürlich möchte man - vor allem bei Kurztrips - das Maximum an Erfahrung herausholen. Eine zu volle Liste an To Do's können dabei aber das Gegenteil bewirken und die Erfahrung ziemlich versauen. Weil man sich selbst - und seine Mitreisenden - unnötig unter Druck setzt, sich nicht ausreichend Zeit für die wirklich schönen Spots nimmt und ganz fix in einen Modus verfällt, der den bitteren Beigeschmack trägt, alles so schnell wie möglich abzuklappern, nur um sagen zu können, dass man XY gesehen hat.
Was für mich die Qualität der Reisen mittlerweile ausmacht? Sich auch mal (fast) ohne Plan treiben zu lassen. Bewusst die Atmosphäre zu genießen, unbekannte Schmuckstücke ganz zufällig zu entdecken und ohne Stress eine Stadt zu erkunden. 4. Sich zu sehr auf die Touri-Spots zu fokussieren
Punkt vier geht eigentlich einher mit dem vorigen. Gerade bei Städtetrips neigt man dazu, das zu machen, was alle machen. Aus Unwissenheit, aus Angst, sonst etwas zu verpassen. Denn wenn man in London war, muss man doch auch das London Eye erklimmen - nein, muss man nicht! Wählt einfach nach euren Interessen aus, vergesst dabei aber nicht die abgelegenen Schätzchen. Die coolsten Orte und leckersten (sowie günstigsten) Restaurants finden sich schließlich immer abseits der Touripfade.
Informiert euch also vielleicht schon etwas genauer im Vorfeld, sucht nach Travel Blogs, die andere Wege gehen als die im Reiseführer, erkundet selbst oder fragt einfach die Locals.5. Sich nicht mit regionalen Besonderheiten und Normen auseinanderzusetzen
Dieser Fehler kann ganz schnell peinlich oder unangenehm werden. Ich erachte es einfach als Zeichen des Respekts, sich vor dem Besuch eines Landes mit dessen Normen und regionalen Besonderheiten auseinanderzusetzen. Dass ich in muslimischen Ländern nicht von Kopf bis Fuß verhüllt sein muss, ist logisch, aber es muss ja nicht unbedingt der große Ausschnitt und die knappe Shorts sein. Natürlich muss man nicht alle Benimmregeln im Kopf haben und adaptieren, aber ein bisschen Anpassung aus Respekt ist schon nicht schlecht, schon allein, um nicht unnötig in peinliche Fettnäpfchen zu treten.
6. Sich frühzeitig in die Boarding Schlange zu stellen
Ein Fehler, den ich früher selbst sehr häufig gemacht habe und meist bei deutschen Reisenden beobachte. Ihr kennt das Phänomen: kaum wird zum Boarding aufgerufen (oder am besten schon eine halbe Stunde zuvor), springen alle wie verrückt auf und stellen sich in einer riesigen Schlange an. Dagegen spricht ja nichts, wenn man tatsächlich eine der ersten Passagiere in der Schlange ist und zügig ins Flugzeug kann. In der Regel steht man so aber sinnlos herum und könnte die Zeit viel entspannter verbringen, noch fix eine Mail tippen, Reisepläne durchgehen oder sich einfach entspannt zurücklehnen. Denn auch wenn man als letzter im Flugzeug ankommt, erhält man in der Regel einen Sitzplatz und bei den meisten Airlines ist eine Reservierung im Vorfeld ohnehin inklusive, so dass ihr nicht einmal fürchten müsstet, keinen guten Platz zu erhaschen. Einziger Nachteil wäre tatsächlich, wenn die Kabinen so voll sind, dass ihr euren Handgepäckkoffer abgeben müsst, aber selbst das lässt sich überstehen, wenn man die nötigsten Goodies einfach fix in die Handtasche umräumt.
7. Sich nicht über die Gegebenheiten im Hotel zu erkundigen
Ein Punkt, der Platz sparen und Nerven schonen kann. Statt unnötig einen kompakten Haartrockner mitzuschleppen, schaut vorher fix nach (oder erkundigt euch per Mail), ob eure Unterkunft eventuell einen vor Ort hat. In den meisten Räumlichkeiten gibt es mittlerweile Standards, die immer erfüllt werden. Ein kurzer Vorabcheck schadet aber nicht. Vor allem dann nicht, wenn es sich um kleinere Hotels handelt, die eben vielleicht doch die ein oder andere kleine Sache nicht anbieten. 8. Keine Kopien von allen wichtigen Dokumenten zu machen
Zugegeben, da kommt der Sicherheitsfreak in mir durch, aber schon Mama hat mir beigebracht, dass man vor jeder Reise alle wichtigen Dokumente wie Reisepass, Ausweis und Auslandsversicherung ablichtet. Man weiß ja nie ;)9. Souvenirs oder hübsche Kleinigkeiten nicht sofort zu kaufen - denn man kommt später ja noch einmal vorbei
Wenn man dazu neigt, wirklich jeden kleinen Firlefanz shoppen zu wollen, sollte man diesen Punkt vielleicht ignorieren. Habt ihr euch aber in ein Stück absolut verliebt, kauft es sofort. Wie oft stand ich schon in kleinen Gassen einer verträumten Altstadt vor einem Shop, fand etwas super schön und habe es dann stehen lassen, weil man ja nie weiß, was noch so kommt und ob es das Teil nicht woanders günstiger gibt. Dass ich den kleinen Laden dann in der Masse niemals wiedergefunden habe und mich später maßlos geärgert habe, brauche ich nicht zu erwähnen oder? Deswegen überlege ich mir fortan bereits im Laden, ob ich dieses Stück UNBEDINGT brauche und wenn ja, dann ab zur Kasse. 10. Zu viele Fotos zu machen
Ich persönlich finde - trotz Liebe zur Fotografie - Urlaubsberichte mit 10000 Fotos vom immergleichen Motiv mehr als öde. Vor allem, wenn man sich im Vorfeld keine Gedanken zum Motiv macht und sich keine Zeit für das Erinnerungsfoto nimmt. Klar, Schnappschüsse sind immer gut, aber die aus der Busscheibe mit verdrehtem Arm geknipsten Fotos, auf denen das Motiv schiefer ist als der Schiefe Turm von Pisa, sind nicht gerade ansehnlich und ganz oft erlebt man es, dass man zuweilen gar nicht mehr weiß, was da überhaupt abgelichtet wurde. Schlichtweg weil man alles fotografiert hat. Oftmals geraten die Fotos auch sofort in Vergessenheit und werden nie wieder angesehen.
Man braucht wahrlich keine Superkamera für schöne Urlaubsandenken, lediglich ein paar Minuten Zeit, einen bewusst gedrückten Auslöser und schon hat man besonders schöne Motive festgehalten. Das gilt natürlich nicht für alle Arten von Fotos. Spaßmotive oder witzige Selfie-Actions mit den Freunden werden immer besser, wenn sie spontan, aus dem Moment heraus und eben herrlich unperfekt sind. 11. Keine Packliste zu machen
Zugegeben, die Vielflieger unter euch verrollen jetzt bestimmt die Augen, denn nach etlichen Reisen weiß man einfach, was in den Koffer gehört. Dennoch bin ich ein großer Fan von Packlisten, um einen Überblick zu behalten, was noch erledigt werden will, was ich unbedingt brauche, um nicht zu viel einzupacken und am Ende einfach Häkchen für Häkchen zu setzen und nicht das unangenehme Gefühl zu haben, etwas Wichtiges zu vergessen.
12. Zu hohe Erwartungen zu haben
Eigentlich ist das Phänomen verständlich. Reisen ist ein Luxus, für viele eine Ausnahme, die wahnsinnig viel Geld kostet und meist freuen wir uns schon monatelang vorher auf dieses eine Abenteuer. Dementsprechend groß werden auch unsere Erwartungen. Wir träumen von DEM perfekten Strand, malen uns die City in den schillerndsten Tönen aus, wollen unbedingt dieses oder jenes erleben und die maximale Lebensfreude auskosten. Mit einem Berg so hoher Ansprüche an eine Reise, kann das Ganze aber auch schnell nach hinten losgehen und super fix zerplatzen. Wenn plötzlich das Hotel in echt auf einmal gar nicht mehr so schillernd aussieht wie im Internet, das Wetter blöderweise nicht mitspielt oder irgendeine andere ungeplante Sache dazwischenkommt. Vorfreude ist etwas Wundrschönes, wenn man aber nicht DEN perfekten Urlaub erwartet, kann man viel entspannter reisen und wird sicherlich das ein oder andere Mal positiv überrascht.
Wie ist das bei euch so - welche der Fehler habt ihr auch schon öfter begangen? Und fallen euch noch weitere ein, die unbedingt auf die Liste gehören, um vermieden zu werden?