"Es ist der zweite November. Müde schaue ich auf die kleine LED Anzeige in der Küche. 17.24Uhr. Das kann doch nicht sein. Ich hätte schwören können, dass es schon 22.00Uhr ist. Müde. Träge. So unfassbar müde und schwer fühle ich mich seit einigen Tagen. Vom Goldenen Oktober ist auch schon lange nichts mehr zu sehen. Hier und da hängt noch ein verlorenes, einsames gelbes Blatt. Zwischen Nichts. Spätestens da sollte klar sein: es ist November. Grau, fad, einsam - November. Irgendwie hat keiner Zeit oder Lust. Nach draußen möchte man bei dem Schmuddelwetter auch nicht gehen, aber für ein Buch oder eine Serie brummt der Kopf zu sehr. Nicht einmal schlafen kann ich jetzt, da ich Mama bin. Das wäre wohl früher meine Option gewesen in solchen Fällen. Was ich stattdessen mache? Ich ziehe mir Hausschuhe an, denn es ist echt kalt geworden in der Wohnung und das warme Wasser ist auch defekt - November, eben! - und schlurfe in die Küche. Dort schalte ich den Wasserkocher an und bereite mir eine Tasse Weihnachtstee zu. Ja, Weihnachten. Viel zu früh dafür, aber hey, es hebt die Laune und ein wenig kribbelnde Aufregung steigt in mir herauf. Und während meine Kleine sich kurz einmal mit ihrem Buch beschäftigt und ich meine Tasse Tee ausnahmsweise heiß genieße, erinnere ich mich dunkel an ein Vorhaben der letzten Jahre..."
...Da war doch etwas. Seit ein paar Jahren habe ich im November ein kleines Ritual: dem grauen Monat den Kampf ansagen, ihn bewusst nicht mehr miesmutig betrachten und noch einmal das Beste aus dem Jahr herausholen. Gerade nach dem Goldenen Oktober und der Zeitumstellung kann der graue, kalte November ermüdend und schlapp wirken. Man hat irgendwie keine Lust auf irgendetwas, ist ständig übermüdet, hängt in den Seilen. Keine guten Ideen, keine kreativen Ergüsse - ja, irgendwie ist alles ein wenig lahm gelegt. Dem versuche ich bewusst entgegen zu wirken , indem ich mir eine kleine Liste mit besonders schönen Dingen für diese gemütliche Jahreszeit überlege. Man muss ja nicht alles abarbeiten, denn dann entsteht schnell wieder das Gefühl von Zwang und Druck. Aber bewusst genießen. Den A... hochbekommen, statt missmutig in den eigenen Vier Wänden zu gammeln und andere Menschen, die ständig unterwegs, im Urlaub und auch sonst vermeintlich aufregender sind, zu neiden.
Ja, selbst wenn ihr absolute Sommerkinder seid. Jede Jahreszeit hat etwas Magisches an sich. Wir müssen nur die Augen öffnen und bereit sein für außergewöhnliche Erlebnisse. Die müssen nicht einmal groß sein, sondern werden außergewöhnlich, weil wir sie dazu machen. Weil sie es wert sind, erinnert zu werden und uns ein Lächeln geschenkt haben.
Also schnappe ich mir einen herumliegenden Briefumschlag, der als Notizblock dienen muss und einen Kuli und es geht los. Mit meiner persönlichen Liste für den besten November aller Zeiten.
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